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Ausstellungen

Neben dem Bühnenprogramm kuratieren wir Ausstellungen im Foyer und in den Schaufenstern der Schaubude. Die bildkünstlerischen, thematischen Positionen wechseln zwei bis vier Mal jährlich. Sie sollen den Stadtraum beleben: als offenes Kunstangebot für unser Publikum, für Passant*innen, für den Kiez.

JUST NUTS von Ulrike Langenbein und Verena Waldmüller, Foto: Schaubude Berlin
HEART - THAT I MAY NEVER FAIL TO TELL YOU, Li Kemme, Januar - Juli 2021
MIND THE GAP! von Gonzalo Barahona, März-Oktober 2020
WIR MÜSSEN REDEN - ZUR WAHL / Foto: Schaubude Berlin
WEAK TRANSMISSION, Tim Spooner, November 2020 - Januar 2021
WALK AMONG, Lautaro Bianchi, Herbst 2019

Im Fenster der Schaubude Berlin ist der Geist eines Tieres in einem Rahmen zum Trocknen aufgespannt. Diese Skulptur, die an die uralte Methode des Häutens eines Tieres erinnert, will eine Beziehung zwischen dem Tier, das wir als Nahrung, Kleidung oder Transportmittel benutzen, und uns selbst herstellen. Sie will uns dazu bringen, über den Platz nachzudenken, den wir, die Menschen, auf der Erde einnehmen, in Bezug auf den Rest der Lebewesen. Krallen oder Finger in der Mitte, wie die Zähne im Maul der Geister, bereit, uns in ihren Abgrund zu ziehen und zu verschlingen...

Und die Hände? Sie lauern. Sie lauern auf uns.

Die kanadische Künstlerin Neïtah Janzing interessiert sich für Texturen, Materialien und Kontakt zu unbekannten Personen. Dabei zieht sie ihre Inspiration für ihre künstlerische Recherche aus dem Moment der Begegnung und übersetzt diesen in vielfältige Formate. Derzeit fokussiert sich ihre Arbeit auf ihre eigene Biografie in Bezug zu dem Land und der Natur, wo sie aufgewachsen ist. »Hands and Skin and Us« ist teilweise in ihrem Elternhaus entstanden, zwischen Wald und Bach, mit der Lecture von Robin Wall Kimmerer und der Musik von Kelly Fraser und Kiki Rockwell.

neitahjanzing.com

Fensterausstellung von Jonathan Schmidt-Colinet und Cali Kobel

Ein Faden webt sich durch das Dach eines Hauses – Umrisse zerbröseln, 
der Asphalt zerfließt.
Du wirst Teil meiner Landschaft.

Wo stehst du? Was siehst du?


Wenn die Perspektiven viele und die Standpunkte gleichwertig sind, wie kommen wir dann zusammen?

Sanft begreift mein Blick die Konturen der Dinge, verbindet, trennt und ordnet. Was sich von hier erschließt, stellt sich von dort anders dar und umgekehrt. Bleibst du draußen bin ich drinnen, kommst du her, sehen wir das gleiche und doch nur die Hälfte. Wir wenden uns dem Abgewandten zu, nehmen unterschiedliche Positionen ein und erspielen uns gemeinsam neue Sichtweisen.

www.spacetimerelations.org
www.cali-kobel.com

Auf unserem Blog findet ihr einen Artikel zur Ausstellung. Schaut mal rein!

Was kann wachsen, an der Stelle, wo etwas gelöscht wurde? Können Schwarze Löcher Farben haben? Wie sieht das »Nichts« aus? Was ist der Unterschied zwischen ganz voll und ganz leer? Was bleibt, wenn alles weg ist?

Inspiriert von Instructional Art, ist was bleibt ein Spiel mit dem Publikum. Innerhalb von vier Monaten verändern sich mithilfe des Publikums zwei Bilder auf den Schaufenstern der Schaubude Berlin: eins wird immer kleiner und eins immer größer. Was danach bleibt, werden wir am Ende des Jahres erfahren.

alpha kartsaki & Stefano Trambusti sind zwei Menschen, die gerne mit verschiedenen Materialien spielen. Hier ist ein (Bei)Spiel davon.

Besonderer Dank an Werner Wallner

Januar bis August 2023

Etymologisch:

CON = zusammen

VOLVERE = (fort-)rollen, wälzen, winden, drehen

Mathematisch bzw. funktional-analytisch:

Der Prozess und das Resultat, wie Funktion f von Funktion g transformiert wird, dadurch, dass sie sich zusammen in eine Richtung fortbewegen.

Poetisch:

Ɇ-volution →→ CONvolution

Wie können wir uns als Gesellschaft ZUSAMMEN fortbewegen und uns auf das ANDERE um uns herum einlassen und uns so im MITEINANDER transformieren und weiterentwickeln, statt nur als Individuum oder als einzelne Gruppe?

Mit »Convolution« möchte Fiona Kelly den Fokus auf die Spuren jener Stimmen lenken, die von uns häufig nicht erhört oder wahrgenommen werden.

Verändern wir uns selbst durch das bewusste Wahrnehmen eines Konvoluts der Dinge? Wie kommunizieren wir mit ihnen? Wie verbinden wir uns mit ihnen und der Welt?

Das Verbinden an sich ist der Kern dieser Arbeit. Symbolhaft dafür steht die Linie, die Bewegung von einem Punkt zum anderen, der Weg dazwischen. Folgen wir der Spur von einer Existenz: Etwas oder jemand war hier und hat etwas hinterlassen. Vielleicht ein (Schrift)-Zeichen mit einer Bedeutung.

Wenn verschiedene Linien mit einander verbunden werden, entsteht eine Art Netz, ein Gewebe.

An jeder Kreuzung kommen verschiedene Linien zusammen, eröffnen sich neue Perspektiven, erscheinen neue Geschichten.

Fenster 1:

»a line allein ist nie allein a line« eröffnet diese Gedanken-Räume, die bei längerem Betrachten in verschiedene Richtungen weisen und die sich in vielgestaltiger Weise mit der (nicht-) direkten Umgebung verbinden.

Fenster 2:

Die blinde »SeeHspinne« bringt die vielen Linien zusammen und webt ihr Netz immer weiter. Als fantastisches Mischwesen symbolisiert ihr Netz das gesamte Wassernetzwerk dieser Erde. Sie pflegt es und verbindet so Land mit Land, Lebewesen mit Lebewesen. Da sie aber blind ist, nimmt sie die Welt anders wahr und hat andere Formen der Kommunikation entwickelt. In ihrem Netz fängt sie die meist unbeachteten (auch mehr-als-menschlichen) Stimmen ein und fordert uns auf, diese wahrzunehmen.

Eingang:

Das »(SeeH-)Wasser-Geschichten-Netz mit 8 x ∞ Stimmen« symbolisiert 8 Perspektiven von 8 mythologischen Frauenfiguren, die eine ungewöhnliche Verbindung zum Meer oder Wasser haben und die oft vergessen worden sind.

Seit 2017 begleitet Fiona Kelly in ihren Projekten viele Frauen und Mädchen, um ∞-immer wieder neue, aktuelle Versionen dieser Geschichten zu gestalten und diesen einen neuen Sinn zu geben. Jede Figur ist durch ein bestimmtes Naturfaserseil und durch eine spezielle Knottechnik innerhalb des Netzes repräsentiert.

Alle Elemente dieser Gesamtausstellung verfolgen die Linie dieser Symbolik und erzählen auf ganz persönliche Art die eigenen Geschichten weiter.

Die Kreuzungen sind Begegnungen in Form einer Konvolution.

Findest du dich wieder?

Nach einer Reise durch die vielen Verbindungen?

September 2022 bis Januar 2023
Vernissage: 9.9.2022, 19 Uhr

Was braucht der Mensch? Fragen, und Antworten auch. Die verunsichern.
Lassen Sie sich Zeit und entdecken Sie die Spielräume in den Nischen der Informationsberge.

Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie auf unserem Blog.

Ab Januar 2022

Such dir eine Figur aus, die du auf die Reise schickst, auf die Jagd nach den glänzenden Nüssen. Lass sie gewinnen oder verlieren, lass sie leben oder sterben.
Es ist real.
Es ist analog.
Es ist in deinem Kopf.

Spiel es in Gedanken.

Oktober 2021 bis Januar 2022

Sechs rechteckige Hochkant-Bilder im Schaufenster der Schaubude, die Collagen und Sprüche zeigen.

Eine Sammlung von Zeichnungen, Materialcollagen des tschechischen Künstlers Krištof Kintera okkupieren für eine Weile die beiden großen Fenster des Theaters. Kinteras Werke sind aktivistische, anarchische Positionen zu Fragen unserer Zeit.

Eine Ausstellung im Rahmen des internationalen Festivals Theater der Dinge 2021.

Mit einer Axt in eine weiße Holzplatte gehauener Spruch: NICHTS ALS JETZT. Die Axt steckt im letzten Z.

www.kristofkintera.com

Partizipative Fensterinstallation
Gemeinschaftsprojekt der Schaubude Berlin mit Anna Kpok, Bochum/Berlin - September 2021

Zeitraffer-Video der Installation von Frage #1: Wie kommen wir ins Gespräch?

Die Bundestagswahl steht an: Hast du die Wahl? Wer wählt eigentlich? Wir haben Fragen.

Die Schaubude Berlin und das Performance-Kollektiv Anna Kpok haben für die Schau-Fenster des Theaters, den Kiez und den digitalen Raum eine partizipative Installation entwickelt. Voller Fragen rund um Teilhabe, Macht und geheime Entscheidungen. Denn »Wir müssen reden - zur Wahl«!

Außerdem fand im Rahmen des Projekts an zwei Tagen eine Telefon-Performance statt.

#WirMüssenRedenZurWahl

Das Einsenden von Antworten oder weiteren Fragen ist möglich a) über den analogen Briefkasten am Eingang des Theaters, b) über Wir müssen reden zur Wahl - Anna Kpok ruft an oder c) über ein Foto deiner handgeschriebenen Reaktion, das du via WhatsApp oder Wetransfer an 0151 7278 0785 schicken kannst!

Schaufenster der Schaubude mit auf Din-A4-Zetteln geschriebenen Buchstaben, die zusammen die Fragen ergeben: In welcher Sprache wählst du? In welcher Sprache träumst du?
Banner auf dem Dach der Schaubude: #WirMüssenRedenZurWahl

Ein Projekt im Rahmen von »Neue Gemeinschaften«, gefördert über das Programm »Digitale Entwicklungen im Kulturbereich« der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Staatliche Ballett- und Artistikschule Berlin
Objekte und Videos aus dem Kunst- und Theaterkurs
August 2021

 »2030 werden Forscher herausgefunden haben, wie Masken durch einen operativen Eingriff als Körperteil integriert werden können … 2045 werden wir Beziehungen komplett digitalisiert haben … 2079 werden wir vom Rand der Erde gefallen sein.«

Nur eine Phase oder eine Transformation: Was geschieht mit uns? Und wie werden wir irgendwann auf diese Zeit zurückschauen? Ein Experiment mit dem Unheimlichen, dem Fantastischen und dem Komischen hinter der Maske und zwischen den Abständen.

Schüler*innen des Kunst- und Theaterkurses der Staatlichen Ballett- und Artistikschule Berlin werfen einen Blick zurück aus einer Zukunft, die unsere Gegenwart weiterspinnt.

Die temporäre Fenster-Ausstellung ist der Startschuss für eine künftige Kooperationen der Schaubude Berlin und der Staatlichen Ballett- und Artistikschule Berlin

http://ballettschule-berlin.de/de/allgemeinbildung/tanz-theater-theorie/

Li Kemme, Stuttgart
Januar bis Juli 2021

Herzen sind organische, von einem Hohlmuskel umgebene Reaktionsräume. Durchlässig verwurzelte Denkmäler in uns. Sie umfassen und sind umfasst. Denn Herzen sind die Erfahrung vom wiederholenden Aufbegehren und Gehenlassen. HEART ist eine Installation mit einer 25 fachen Vergrößerung (m)eines Herzens aus 14 Kilo LKW-Plane, das sich periodisch hebt und senkt, permanent/nicht permanent, pumpend und aufnehmend, in-der-Welt-sein eben und so zum Ausschau- und Innehalten einlädt.

Li Kemme ist freischaffende Künstler*in im Bereich Figurentheater und auch in Performance, Bau und Musik.

Likemme.de

Fotos: Schaubude Berlin

Tim Spooner, Großbritannien
Eröffnung im Rahmen von Theater der Dinge 2020: Künstliche Körper (3.—10. November 2020).

Eine Spezies zerbrechlicher Körper lebt ihre Existenz aus. Diese Tiere gestikulieren, versuchen etwas, scheitern und verändern sich.

Foto: Schaubude Berlin
Foto: Schaubude Berlin

Von: Tim Spooner
Animationen: Matthew Robins
Koproduktion mit: Westflügel Leipzig

Eine Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen, ein Video und eine Sprachnachricht zur Ausstellung finden sich auf unserem Blog theaterderdinge.com.

Eine Raumzeit-Installation aus chaotischen Algorithmen

Gonzalo Barahona, Chile/Berlin
März bis Ende Oktober 2020

Die Ausstellung zeigt eine Sequenz handgemachter 3D-Modelle, die Zeit und Bewegung simulieren. Sechs Fliegen zeichnen in den Raum eine imaginäre Zeitachse: Es entsteht der Eindruck einer einzelnen Fliege, die von einem Fenster zum nächsten fliegt und dabei sogar einen Quantensprung durch die Wand schafft. Mind the gap! Erst durch den räumlichen Abstand zwischen den Skulpturen ist der Eindruck von Bewegung und Zeit möglich.

Making-of-Video

Inspiriert von 3D-Modellen hat der Künstler mit seinem eigenen Nervensystem die polygonbasierte Geometrie von Digitalobjekten in willkürliche Formen übersetzt. Die sechs Fliegen der Sequenz bestehen aus 3D-Filamenten bzw. Hohlräumen und bilden eine komplexe Webstruktur, die aus Linien und Knoten besteht.

Die Art und Weise, wie sie sich einzeln ausbreiten und verbinden, ist nicht steuerbar, da das Material je nach Temperatur, Handbewegung und Gewicht selbst entscheidet. Trotz der lokalen Unterschiede in der Struktur ähneln die resultierenden Hauptformen derselben Fliege mit denselben anatomischen, morphologischen Eigenschaften. Die Fliegen sind tatsächlich mehr leerer Raum als festes Material. Paradoxerweise sind die Leerstellen ein wesentlicheres „Konstruktionsmaterial“ als das Material selbst.

Der Schaffensprozess der Skulpturen beruht auf dem Prinzip emergenter Phänomene – komplexe, selbstorganisierte Geometrien, die in der Natur, vom Schleimpilz bis zur Struktur schwarzer Materie im Universum, überall zu finden sind: ein ungeplantes Netzwerk ohne Zentrum, ohne Hierarchie und ohne Autor.

Lautaro Bianchi, Argentinien
September 2019 bis Januar 2020

Lautaro Bianchis Bilder zeigen Tunnel. Introspektive Zustände. Verfremdete Umrisse, die sich auf dem Wasser fortbewegen und in einem Rahmen landen, der einem Augapfel mit flackernder Iris gleicht. Eine Spiegelung als »Raum-Zeit-Eingang«.

»Ich halte dieses Fantasiebild, diese Angst vor der Transzendenz oder dem Schwierigen, fotografisch fest.«

Interview mit Lautaro Bianchi und eine Review von WALK AMONG auf dem Schaubude-Blog

Larissa Jenne, Salomé Klein, Alexander Hector

Dauer: Oktober—Dezember 2017

Die Foyer- und Fensterausstellung gab mit Fotografien, Videos und Objekten einen Einblick in die Arbeit der Künstler*innen der Schaubude-Forschungsresidenz 2017 »das REBELL_boy«.

»Es lebt in unserem Innern. Es ist haarig und es regt sich. Wir haben es hervorgelockt. Jetzt, wo es da ist, wollen wir in seiner Haut weitergehen. Uns interessiert an der Rebellion, die nach außen wirkt, die sich im öffentlichen Raum reibt und ihn verändert, eher der innere Prozess, der ihr vorausgeht. Macht eine Gesellschaft, die Rebellion adaptiert und als gut kontrollierbaren Lifestyle integriert, diesen inneren Prozess wirkungslos? Wogegen rebellieren wir? WIR SUCHEN WEITER.«

Blog-Dokumentation, Trailer:

Im Fenster der Schaubude Berlin ist der Geist eines Tieres in einem Rahmen zum Trocknen aufgespannt. Diese Skulptur, die an die uralte Methode des Häutens eines Tieres erinnert, will eine Beziehung zwischen dem Tier, das wir als Nahrung, Kleidung …
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